Nächste Woche treffen sich Vertreter der globalen Gesundheitsbehörden und Regierungsdelegierte in Genf zur 11. Vertragsstaatenkonferenz (COP11) des Rahmenübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC). Das Ziel dieses Treffens sollte klar sein: den Tabakkonsum zu reduzieren und Leben zu retten. Stattdessen ist es zu einer Bühne für Geheimhaltung, Ideologie und Ausgrenzung geworden, auf der wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert werden und den Menschen, die am stärksten von der Tabakpolitik betroffen sind, die Stimme verweigert wird.
Das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) wurde mit edlen Absichten geschaffen: die Reduzierung des Rauchens und den Schutz der öffentlichen Gesundheit, wobei auch Strategien zur Schadensminderung anerkannt wurden. Einst ein Meilenstein der globalen Gesundheitspolitik, droht es nun zu einem Museumsstück zu verkommen, einer Institution, die sich dem wissenschaftlichen Fortschritt und der Realität nicht anpassen kann. Anstatt den Millionen von Rauchern zuzuhören, die dank E-Zigaretten und anderer rauchfreier Alternativen erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört haben, konzentriert sich die Agenda der COP11 darauf, genau jene Instrumente und Personen zu verbieten, einzuschränken und zum Schweigen zu bringen, die dazu beitragen könnten, das Rauchen endgültig zu beenden.
Geheimhaltung und Verbraucher draußen vor dem Raum
Auf der COP11 finden die Diskussionen über E-Zigaretten, Nikotinbeutel und Tabakerhitzer hinter verschlossenen Türen statt. Journalisten, unabhängige Wissenschaftler und Verbrauchervertreter sind nicht zugelassen. Entscheidungen, die 1,1 Milliarden Raucher weltweit betreffen, werden im Geheimen getroffen. Es ist kaum zu glauben, dass eine Organisation, die dem Schutz der öffentlichen Gesundheit verpflichtet ist, sich weigert, die Betroffenen überhaupt anzuhören.
Deshalb beschloss die World Vapers' Alliance (WVA), Konsumenten dort sichtbar zu machen, wo sie normalerweise ignoriert werden. Im Vorfeld der COP11 projizierte die WVA die Botschaft ’Stimmen, die nicht gehört werden – Konsumenten zählen“ auf die Fassade des Konferenzzentrums in Genf. Die Botschaft war eindeutig: Man kann nicht behaupten, die Öffentlichkeit zu schützen, wenn man sie gleichzeitig von der Diskussion ausschließt.
Während die WHO Verbote und Einschränkungen befürwortet, zeichnen die Erkenntnisse aus der Praxis ein anderes Bild. Länder wie Großbritannien, Schweden und Neuseeland, die auf Schadensminimierung setzen, verzeichnen drastisch gesunkene Raucherquoten. Großbritannien meldet Rekordtiefstände beim Rauchen, vor allem dank E-Zigaretten. Schweden steht kurz davor, durch Nikotinbeutel und andere Nikotinalternativen das weltweit erste rauchfreie Land zu werden. Neuseeland hat den Tabakkonsum innerhalb von nur fünf Jahren halbiert, indem es E-Zigaretten in seine Raucherentwöhnungsstrategien integriert hat.
Länder, die dem prohibitionistischen Ansatz der WHO folgen, erleben hingegen das Gegenteil: einen wachsenden Schwarzmarkt, fehlende Sicherheitskontrollen und Produkte, die für Minderjährige leicht zugänglich sind. In Lateinamerika, wo E-Zigaretten weiterhin verboten oder unreguliert sind, nutzen Millionen von Konsumenten diese Produkte nach wie vor – nur sind sie nun gezwungen, dies ohne Standards, Aufsicht oder verlässliche Informationen zu tun. Verbote schützen die Menschen nicht, sondern gefährden sie.
Eine Chance für die Führungsrolle der Karibik
Für die Karibik steht viel auf dem Spiel. Rauchen fordert weiterhin jedes Jahr Tausende von Menschenleben und belastet die Gesundheitssysteme enorm. Anstatt Innovationen zu verbieten, könnten die karibischen Regierungen eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie evidenzbasierte Strategien verfolgen, die der Schadensminimierung Vorrang vor moralischer Panik einräumen. Ein regulierter Markt, der Produktsicherheit gewährleistet, den Verkauf an Minderjährige verhindert und Raucher über weniger schädliche Alternativen informiert, ist nicht nur effektiver, sondern auch humaner.
Die Karibik hat die Chance, eine Vorreiterrolle einzunehmen, anstatt zu folgen. Indem sie wissenschaftlich fundierte Regulierungen anstelle blinder Verbote fördert und die Verbraucher einbezieht, kann sie der Welt zeigen, wie ein ausgewogener Ansatz aussieht. Die Länder müssen sich auf der COP11 gegen den prohibitionistischen Ansatz der WHO wehren.
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