Letzte Woche wurde im Genfer Konferenzzentrum der WHO (COP11) etwas Ungewöhnliches beobachtet. Eine Lichtshow erhellte die Gebäudewände und rief die Konsumenten dazu auf, sich am globalen Dialog zur Tabakkontrolle zu beteiligen. Die Botschaft war eindeutig: Die WHO kann nicht behaupten, für die öffentliche Gesundheit zu kämpfen, während sie diejenigen ausschließt, deren Leben auf dem Spiel steht.
Was passiert? Im Vorfeld der COP11 (17.–22. November) treffen sich die WHO und nationale Delegierte, um über Maßnahmen zur Tabakkontrolle zu entscheiden, die Millionen von Rauchern weltweit betreffen werden, darunter auch jene in der Karibik. Das Ziel, die Raucherquote zu senken, ist zwar lobenswert, doch die Frage, die die Lichtprojektion der World Vapers' Alliance aufwirft, drängt sich auf: Wie kann die WHO positive Veränderungen erreichen, wenn sie die am stärksten Betroffenen, die Konsumenten selbst, zum Schweigen bringt?
Der Ansatz “Aufhören oder sterben” ist überall gescheitert. Laut Angaben der WHO sterben jährlich über 8 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Doch anstatt nachweislich lebensrettende Strategien zur Schadensminderung zu verfolgen, halten viele Politiker an überholten, prohibitionistischen Vorstellungen fest. Der Ersatz der tödlichen Verbrennung durch weniger schädliche Nikotinalternativen wie E-Zigaretten und Nikotinbeutel bietet Rauchern einen möglichen Ausweg aus den Folgen des Rauchens.
Warum ist das für Barbados und die Karibik von Bedeutung? Während die politische Agenda maßgeblich von einflussreichen Interessen in größeren Ländern bestimmt wird, haben kleinere Nationen wie Barbados die Möglichkeit und die Verantwortung, sich für ihre Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. Karibische Politiker können evidenzbasierte Regulierungen fordern, die die lokalen Gegebenheiten widerspiegeln, anstatt importierte Ideologien zu übernehmen. Die Einbeziehung der Verbraucher in die Diskussion bedeutet, Raum für authentische Erfahrungen zu schaffen, für die Geschichten derer, die durch Schadensminimierung erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört haben – Geschichten, die allzu oft ungehört bleiben.
Ein Verbot oder eine Einschränkung weniger schädlicher Alternativen würde Konsumenten lediglich zurück zu Zigaretten oder in den Schwarzmarkt treiben. Länder wie Barbados können stattdessen mit gutem Beispiel vorangehen und pragmatische, lebensrettende Ansätze verfolgen, die den Einzelnen stärken, anstatt ihn zu stigmatisieren und zu bestrafen.
Die Lichtshow in Genf sollte uns daran erinnern, dass Millionen von Menschen bereit sind, Teil der Lösung zu werden. Mit Beginn der COP11 müssen wir sicherstellen, dass die Stimmen der Karibik, insbesondere die der Verbraucher, nicht länger ignoriert werden.
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